Medienkompetenz an Schulen stärken 

Problem

Fake News, Verschwörungstheorien und extremistische Äußerungen verbreiten sich auf sozialen Medien immer schneller. Zudem bestehe laut verschiedener Studien ein Zusammenhang zwischen mangelnder Informations- und Medienkompetenz und der Bereitschaft, Verschwörungstheorien Glauben zu schenken. Das Sächsische Staatsministerium für Kultus hat 2019 festgestellt: „Falschmeldungen und Verschwörungstheorien gewinnen durch das Internet ein demokratiegefährdendes Ausmaß.”

So gestanden 40 Prozent der befragten Lehrer:innen in ganz Deutschland bei einer aktuellen Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach unzureichende Medienkompetenzen ein. Um entsprechende Bildung regelmäßig in den Unterricht zu integrieren, fehlen ihnen oft allerdings die Ressourcen. Daher braucht es gerade jetzt zivilgesellschaftliche Initiativen, die Schulen in diesem wichtigen Bereich stärken, um den demokratiegefährdenden Tendenzen entgegenzuwirken.

All das macht deutlich: Informations- und Medienkompetenz zu vermitteln, ist ein Schlüssel, um die Zukunft einer demokratischen Debattenkultur zu sichern - und daher eigentlich Stoff für Schulen sein. Doch sie sind mit der Vielzahl drängender Aufgaben wie interner Digitalisierung, dem Ausgleich sozialer Schieflagen und nicht zuletzt Schulorganisation in pandemischen Lagen bei unterbesetzten Kollegien ohnehin bereits überfordert.

Digitale Integration in den Unterricht

Seit 2019 arbeiten wir deshalb mit unserem Kooperationspartner, dem auf Meinungsvielfalt und Medienkompetenz spezialisierten jungen Politik-Medium “Buzzard” zusammen. Wir haben zusammen mit dem preisgekrönten Redaktionsteam bereits Modell- und Pilotprojekte zur Förderung von Medienkompetenz in elf Bundesländern durchgeführt. Dieses Programm fand große Resonanz in diversen Medien wie ZDF, MDR, SWR, BR, HR, NDR, Berliner Tagesspiegel und 3Sat.

Buzzard stellt zu aktuellen Nachrichtenthemen stets unterschiedliche Perspektiven gegenüber. Das schult Medienkompetenz sowie Urteilsfähigkeit – und bricht Filterblasen auf. Alle Meinungen aus der Medienwelt werden von Redakteur:innen geprüft und journalistisch eingeordnet, ehe sie empfohlen werden. Zu den verwendeten Autor:innen sowie Medien gibt es sorgsam recherchierte Hintergrundinfos. Das schützt vor Fake-News.

Wer die Gesellschaft verändern möchte, muss sich kritisch, unabhängig und konstruktiv mit anderen Meinungen auseinandersetzen. Die Jugend ist unsere Zukunft. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir jungen Menschen helfen, vielfältige Meinungen in einem sicheren Rahmen kennenzulernen und sich kritisch und selbstbestimmt mit verschiedenen Positionen auseinanderzusetzen - egal, ob auf dem Weg zum Sportverein oder in den Pausen vom Zocken.
— Felix Friedrich & Dario Nassal - Gründer von Buzzard

Lösung

Mit unserem Projekt Medienkompetenzen wollen wir Lehrkräfte dabei unterstützen, Jugendlichen einen vielfältigen und kritischen Medienkonsum zu vermitteln. Ein Training für Jugendliche, gegenüber polarisierenden Meinungen, Populismus und Fake News kritisch zu sein.

Unser Kooperationspartner, das Journalismus-Startup Buzzard, hat eine News-App entwickelt, mit der Kinder und Jugendliche zu aktuellen Themen viele verschiedene Meinungen aus Zeitungen, Blogs und Online-Magazinen zu den wichtigsten Themen des Tages miteinander vergleichen können und Hintergrundinformationen zu der politischen Tendenz von Medien und Autor:innen erfahren. Kinder und Jugendliche haben mit der App tagtäglich die Möglichkeit, sich ausgewogen und unparteiisch eine differenzierte politische Meinung zu bilden, mit einem zeitgemäßen Tool, das sie im Digitalen abholt. Bei der Nutzung gewöhnen sie sich nebenbei im Alltag Routinen eines reflektierten Medienkonsums an: Sie lernen, Quellen zu prüfen, andere Meinungen wahrzunehmen und Polemik zu erkennen.

Die App bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Unterricht und erleichtert es somit Lehrkräften, Medienkompetenz und aktuelle Themen zu integrieren.

Drei Säulen

Kostenfreie App-Nutzung

Im Rahmen des Projektes erhalten alle weiterführenden allgemeinbildenden Schulen in den geförderten Regionen kostenfreien Zugang zur Buzzard-Applikation. Schüler:innen und Lehrkräfte können sie auch privat gratis nutzen.

Arbeit mit Pilotschulen

Damit das Projekt passgenau im Alltag der Jugendlichen andockt, arbeitet das Projektteam mit Pilotschulen zusammen. Lehrer:innen erhalten Fortbildungen zum Thema Medienkompetenz und erfahren, wie man durch den Einsatz der Buzzard-App kritische Meinungsbildungskompetenz im Unterricht innovativ vermitteln und aufbauen kann. Das Redaktionsteam von Buzzard führt Impuls-Workshops zu Themen wie Filterblasen und Fake News an den Pilotschulen durch, um Jugendliche gezielt für problematische Phänomene zu sensibilisieren und Feedback für die Gestaltung der App und des geplanten Lernbereichs zu erhalten.

Fortbildung für Lehrkräfte

Lehrkräfte werden gezielt weitergebildet und über das Thema Medienkompetenz sowie das gemeinnützige Schulprojekt und die Möglichkeiten der Buzzard-App informiert. Dies geschieht etwa in Fachkonferenzen und Netzwerken oder auch über Newsletter, die Anregungen für den Einsatz der App im Unterricht geben und dabei helfen, Lehrerinnen und Lehrer unterschiedlicher Schultypen und aus unterschiedlichen Regionen miteinander ins Gespräch zu bringen, um das deutschlandweite Medienkompetenzangebot an Schulen zu verbessern.


Was in den einzelnen Regionen passiert

Talkshow mit den drei Berliner Schulen.

Berlin

  • Pilotschulen: Campus Rütli (Tempelhof), Fritz-Reuter-Oberschule (Hohenschönhausen), Schule am Berlinickeplatz (Tempelhof)

  • Gefördert durch: Taz-Panter-Stiftung und Berliner Sparkassenstiftung

  • Laufzeit: Januar 2020 bis September 2022

Workshop/Drehtag in Berlin

Das Berliner Projekt setzt gezielt in benachteiligten Stadtteilen an, wo es Jugendliche, erst recht während der Pandemie, besonders schwer haben und oft wenig gefördert werden. Die Stiftung Berliner Sparkasse und die taz Panter Stiftung finanzieren das Pilotprojekt zur Stärkung von Medienkompetenz in Berlin, das mit dem Schuljahr 2021/22 erfolgreich angelaufen ist. 

In Zusammenarbeit mit Lehrkräften aus den Schulen werden die Workshops an das spezielle Umfeld und die Bedürfnisse und Interessen der Jugendlichen an Brennpunkt-Schulen angepasst. Schulbesuche bei Workshopterminen bieten die Möglichkeit der Feinjustierung. In Fachkonferenzen erfahren Lehrkräfte überdies durch Kurzvorträge des Teams, welche Einbettungen in den Schulunterricht sich bewährt haben. 

Workshop Berlinckeplatz, 10. Februar 2022, Berlin

Im Juni 2022 werden in einem mehrtägigen Workshop in der Tageszeitung taz Jugendliche aus den drei Pilotschulen zusammentreffen. Oft bewegen sie sich vor allem in ihren Vierteln – das Medienkompetenzprojekt soll sie in Austausch miteinander und damit anderen Stadtgebieten bringen. Gemeinsam werden sie journalistische Arbeitsweisen und Prinzipien kennenlernen und Impulse erarbeiten, wie die Buzzard-App noch besser ihrer Altersgruppe gerecht wird. 

Workshop Campus Rütli, 7. Oktober 2021 Berlin

Wieso sprechen klassische Medien Teenager überwiegend nicht an? Wie kann die Presse zum Partner einer Generation werden, die viele Probleme lösen muss? Im Juni plant Buzzard eine Zukunftswerkstatt mit den Pilotschulen in Berlin. Medienprofis aus mehreren Redaktionen geben Impulse; die Jugendlichen entwickeln daraus eine Utopie der Berichterstattung und diskutieren schließlich die Umsetzbarkeit. Als drittes Partnermedium konnte für das Vorhaben der öffentlich-rechtliche Sender ALEX Berlin gewonnen werden. Die Jugendlichen Produzieren aus ihrer Diskussion eine Fernsehsendung, die stadtweit übertragen wird.

Wir arbeiten mit 238 Usern insgesamt: 101 Lehrerinnen, 137 Schüler*innen.


Sachsen-Anhalt

  • Pilotschulen: Realschule “Würdetal” Teutschenthal, Sekundarschule „Thomas Mann“ in Dardesheim, Sekundarschule “Völkerfreundschaft” Köthen

  • Gefördert durch: Heidehof-Stiftung

  • Laufzeit: Juli 2021 - April 2022

Die Medienkompetenz-App von Buzzard soll Lehrkräften helfen, einfach aktuelle Themen und Medienkompetenz in den Unterricht zu integrieren. 

Das Projekt in Sachsen-Anhalt ist Anfang 2021 mit der Pilotschulensuche und Aufbauphase gestartet. Im Schuljahr 2021/22 konnte das Projektteam mit der Arbeit an den Pilotschulen starten. Finanziert wird das Projekt in Sachsen-Anhalt durch die Heidehof Stiftung. 

An den engagierten Pilotschulen wurden neue Workshop-Konzepte erprobt und durch Feedback der Pädagog:innen verfeinert. Ein Beispiel ist das „Weltcafé“, bei dem Gruppen aus Schüler:innen jeweils unterschiedliche, aber verwandte Themen diskutieren und im Anschluss an den Austausch darüber gehen, mit großer Perspektivenvielfalt. Auch das Workshop-Konzept zur Erarbeitung der „Klassenfilterblase“ geht zurück auf einen Impuls des Medienkompetenzprojekts in Sachsen-Anhalt. Dabei erkunden die Jugendlichen ihren eigenen Instagram-Feed auf politische Inhalte hin und analysieren, welche Meinungen und Blickweisen er ihnen vorenthält.

Wir waren am 5.10.2022 beim Politiklehrertag mit einem Workshop zu Medienkompetenz vertreten.

Lehrkräfte können mit einer neuen Funktion nicht nur Debatten ausdrucken, sie bekommen auch Arbeitsmaterial zur App per Newsletter. Gedruckte Buzzard-Ausgabe vom 24.Mai 2021) 

In Sachsen-Anhalt setzen wir darüber hinaus die Implementierung der Buzzard-App im Curriculum „Digitalcoach für Schulen“ an der HS Merseburg um. Diese Fortbildung ist auf Bildungspersonal ausgerichtet, das für unser Projekt zu Multiplikatoren werden kann: Junge Lehrkräfte könnten auf diesem Wege sehr früh für Medienkompetenz und Buzzard als Arbeitsmittel sensibilisiert werden. Weitere Projektvorstellungen in Fachkonferenzen sind in Planung. 

Es gibt Interesse, den Buzzard-Ansatz zum Programmpunkt des Politiklehrertages im Herbst 2022 zu machen. Bei der Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt kommt einmal jährlich der Fachbereich zusammen, um sich in Diskussionsrunden und Workshops über neue Lehrmethoden auszutauschen.

Im Rahmen des Projektes wurde gleichfalls ein Prototyp für einen Online-Lernbereich für Lehrkräfte und Schüler:innen konzipiert. Wir benötigen eine weitere intensive Lernphase bevor es an ein Release gehen kann, aber wichtige Vorarbeit ist gemacht

Es arbeiten 35 Lehrkräften und 190 Schüler:innen von 20 Schulen mit Buzzard.


Nach der Auftaktveranstaltung am Graf-Münster-Gymnasium Bayreuth am 23. Oktober 2021

Lübeck

  • Pilotschule: Johanneum zu Lübeck

  • Gefördert durch: Michael-Haukohl-Stiftung

  • Laufzeit: Mai 2021 bis Juli 2023

Das Projekt „Medienkompetenz stärken in Lübeck” ist im Mai 2021 gestartet und wird gefördert durch die Michael-Haukohl Stiftung. Besonderheit des Projektes in Lübeck ist die intensive Zusammenarbeit mit Lehrkräften, um nah an der Arbeitspraxis in Schulen zu sein. Unter Einbezug ihres regelmäßigen Feedbacks ist der Prototyp eines digitalen Lernbereichs zum Thema Medienkompetenz mit filterbarem Unterrichtsmaterial, geordnet nach Fächern, entstanden. Lehrkräfte können dort Stundenentwürfe und Arbeitsblätter herunterladen und auch selbst online stellen. Der Lernbereich war ein Testprojekt, bei dem wir den Einsatz von digitalem und Hybridmaterial erprobt haben. Den Praxistest machte eine Gruppe aus Pädagog:innen.

Projektvorstellung, 25. Oktober 2021 Lübeck 

Dank der fruchtbaren Zusammenarbeit mit und des großen Engagements der Michael-Haukohl-Stiftung haben wir seit dem Projektbeginn Lehrkräfte an allen weiterführenden allgemeinbildenden Schulen der Stadt erreicht, die die Lern-App als Arbeitsmittel im Unterricht einsetzen. Dabei hat sie ein monatlicher Projektnewsletter für die Stadt regelmäßig mit Arbeitsmaterial zu aktuellen Themen versorgt. Manche Lehrkräfte haben sich so über die Projektlaufzeit hinweg einen ganzen Fundus aus Nachrichtenthemen aufgebaut, der als Sammlung an Praxisbeispielen für gesellschaftspolitische Entwicklungen auch längerfristig zum Einsatz kommt.

Projektvorstellung, 25. Oktober 2021 Lübeck 

Besonders im zweiten Projektjahr haben wir uns intensiv mit einem Angebot für unterschiedliche Lernlevels auseinandergesetzt. Besonders die Gemeinschaftsschulen der Stadt haben wir angesprochen und etwa bei einer Lehrkräftekonferenz gemeinsam über niedrigschwellige Medienbildung diskutiert – ein wichtiger Projektabschnitt, da gerade in Gemeinschaftsschulen normalerweise der Fokus darauf besteht, die Grundfertigkeiten auszubilden und Zeit für explizite Medienbildung knapp ist.

Beim Lübecker Projekt haben 283 Lehrkräfte und 1398 Schüler*innen mitgemacht.


Braunschweig

  • Pilotschulen: Nibelungen Realschule, IGS Franzsches Feld

  • Gefördert durch: Braunschweigische Stiftung

  • Laufzeit: Januar 2020 bis Juli 2022

In der Stadt Braunschweig wird das Projekt „Medienkompetenz stärken“ zusammen mit der Braunschweigischen Stiftung durchgeführt. Ziel ist, gerade an Realschulen und Oberschulen Medienkompetenzbildung verstärkt unterzubringen. Nach einer Phase der Pilotschulsuche ist das Team ins Workshopprogramm eingestiegen.

Das Buzzard-Team sensibilisierte für die Bedeutung der freien Presse für die Demokratie

Zunächst begab sich das Team gemeinsam mit Schülerinnen der Nibelungen Realschule auf die Spuren von Fake News. Dann wurde an der „Demokratieschule“ IGS Franzsches Feld 2022 ein besonderes Format erprobt: ein mehrstündiger Workshop, bei dem die Schüler:innen sich mit dem Prozess des Medienmachens auseinandersetzen. Über soziale Medien sind viele bereits Produzent*innen. Welche Herausforderungen gibt es online? Der Projekttag war abgestimmt auf Unterrichtsinhalte und ein Experiment dafür, wie Buzzard-Workshops organisch an alltägliches Schulgeschehen anknüpfen können.

2023 enttarnten Braunschweiger Schüler:innen Fake News. Copyright Sven Sekula 2022

Ein Newsletter ist gestartet, der regelmäßig Anregungen für Nachrichtenkompetenz-Unterricht gibt. Er basiert auf Lehrmaterial, das das Projektteam unter Einbezug qualitativer Interviews mit Lehrkräften entwickelt.

Um das Projekt breit zu verankern, gibt es regen Austausch mit der Schulcommunity. Dabei erforscht das Projektteam, wie Medienkompetenz heute adäquat vermittelt werden kann. Mit dem Feedback der Lehrkräfte entwickelt sich das Projekt weiter.

2023 sind bereits drei Module zur Medienkompetenz, die speziell an niedersächsische Lehrpläne andocken, entstanden:

  • Filterblasen und Echokammern verstehen

  • Fakes erkennen / journalistische Standards

  •  Medienarten reflektieren

Damit baut Buzzard auf Wunsch aus der Praxis ein langfristig verwendbares, modulares Angebot auf, das Schülerinnen und Schüler darin trainiert, mit den Herausforderungen der modernen Medienwelt umzugehen, mit aufgeheizter Debattenkultur, Framings und Desinformation.

Der erfolgreiche Ansatz wird damit vertieft. Eine wichtige Erkenntnis des Projektes in Braunschweig ist: Schulen brauchen kompakte Angebote für die Vermittlung von Medienkompetenz, die alltagspraktisch in Stunden integrierbar sind, Routinen werden. Damit sich das Wissen aber nachhaltig bei den Jugendlichen setzt, ist Aktualität wichtig. Schülerinnen und Schüler möchten im Unterricht über Themen diskutieren, die die Welt gerade bewegen. Lebensnähe schafft Relevanz. So schlägt das Arbeitsmaterial von Buzzard eine Brücke zwischen modernem standardmäßigem Lernstoff und individuellen Nachrichteninteressen Jugendlicher. Das Medienkompetenz-Material wurde allen Braunschweiger Schulen präsentiert.

Es nahmen 39 Lehrkräfte und 106 Schüler*innen am Projekt teil. Wir sind damit an 16 von 24 Schulen vertreten.


Bayern

  • Pilotschulen: Graf-Münster-Gymnasium Bayreuth, Realschule am Europakanal Erlangen, Karl von Closen Gymnasium Eggenfelden, Lothar-von-Faber-Schule Nürnberg und der Realschule Bessenbach

  • Gefördert durch: GLS Treuhand und Bernd Nossem

  • Laufzeit: August 2021 bis Juli 2023

In Bayern ist das Projekt im Schuljahr 2020/21 angelaufen und wurde durch den Stifter Bernd Nossem ermöglicht. Das Projektteam war in diesem Zeitraum insgesamt an fünf Pilotschulen vom Norden bis in den Süden des Bundeslandes aktiv: am Graf-Münster-Gymnasium in Oberfranken, an der Realschule am Europakanal in Mittelfranken, am Closen Gymnasium in Niederbayern, zuletzt an der Lothar-von-Faber-Schule Nürnberg und der Realschule Bessenbach bei Aschaffenburg. Für die Pilotschulen wurde ein Workshopprogramm entwickelt, das Jugendliche für die Herausforderungen der modernen Medienwelt sensibilisiert. Viele Lehrkräfte haben aus der Zusammenarbeit nachhaltige Unterrichtsroutinen mitgenommen. Wir bleiben in Kontakt mit ihnen und lernen weiterhin voneinander.

Durch die langfristige Laufzeit bot sich die Möglichkeit, das Projekt besonders nachhaltig aufzubauen, es breit im ganzen Bundesland zu verankern und auch bei Institutionen und Multiplikatoren bekannt zu machen, etwa bei der Landeszentrale für politische Bildung, dem Landesschülerrat und dem Philologenverband Bayern.

Dank erfolgreicher Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wurde die Medienkompetenz-App von Buzzard im Projektzeitraum an 270 Schulen in ganz Bayern eingesetzt – und damit die Arbeit der Lehrkräfte mit den Jugendlichen unterstützt. Unter anderem über TV-Beiträge der Sender Sat.1 Bayern und des Bayerischen Rundfunks haben Berichte das Medienkompetenzprojekt populär gemacht. Über die Zahl und Verteilung der Neuanmeldungen bei Buzzard können wir ableiten, dass sich der Bekanntheitsgrad des Projektes laufend erweitert hat. Wir haben einen Stein ins Rollen gebracht, sodass Politik und Schule in Bayern das Thema Medienkompetenz unserer Wahrnehmung nach deutlich höher gewichten als noch vor unserem Projekt.

Ein Workshop in der Pilotschule in Unterfranken hat im März 2023 erneut die große Relevanz der Arbeit für moderne Schulentwicklung gezeigt: Neben der Presse hat sich die Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach, einen Eindruck von der Arbeit verschafft. Die Ministerin lobte das Projekt als wichtiges Angebot in Zeiten grassierender Desinformation. Das Main-Echo berichtete , ebenso erneut Sat.1 Bayern.

Insgesamt haben in Bayern 471 Lehrer*innen und 1081 Schüler*innen an 270 Schulen am Projekt teilgenommen.


Stimmen zum Projekt

Braunschweiger Zeitung, 28.02.22

Berliner Woche, 8.1.2022, Workshop Hohenschönhausen

Main Echo

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Der Mehrwert ist, dass ich relativ rasch einen Überblick über Argumente finde, die man auch so aufbereitet hat, dass man sie nutzen kann.
— Oliver Nöldeke, Gemeinschaftskundelehrer

Ich finde es gut, dass Buzzard im Unterricht angeboten wird, weil es sehr schülerfreundlich geschrieben ist und es einfach zu verstehen ist und weil es auch etwas anderes ist, als andere Nachrichtenkanäle.
— Lea Ellgast, 11.-Klässlerin aus Baden-Württemberg
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Für mich als Lehrer ist der Vorteil, dass ich ein sehr gutes Angebot bekomme, da die Themen schon zusammengefasst sind. So kann ich tagesaktuell vielfältig diese Perspektiven darstellen. Das ist eine ziemlich große Erleichterung.
— Jan Hartwig, Gemeinschaftskundelehrer aus Ebersbach
Für Ethik und GRW bekommt man täglich aktuelle Themen aufbereitet, vertiefte Recherche ist über Links zur Originalquelle gut möglich. Das spart Zeit und es gibt nicht wirklich einen Grund, Buzzard nicht zu nutzen.
— Andre Proskawetz, Ethik und GWR-Lehrer
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Mich hat überzeugt, dass man viele Informationen aus verschiedenen Quellen gebündelt hat. […] Und natürlich, der Fakt, dass die Argumente auch stimmen, dass man sich darauf verlassen kann und das Team da auch dahintersteht, das man wirklich richtige Informationen rausbringt.
— Jonas Rex, 10. Klässler aus Bayern

Im Unterricht ist es total wichtig, dass Schüler Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Dass Sie sich aus einer möglichen Filterblase herausbewegen und sehen, dass andere Menschen auch andere Perspektiven auf ein Thema haben. Und da bietet Buzzard einfach eine ideale Basis, um sich ein besseres Bild machen zu können.
— Birgitt Liegmann, Gemeinschaftskundelehrerin aus Konstanz

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Ich kann mich mit Buzzard über die Welt informieren. Es werden viele Themen präsentiert, über die ich mich normalerweise wohl nicht informiert hätte.
— Amelie Ivenz, Schülerin aus Gaienhofen

Partner:innen für dieses Projekt